Freitag, Juni 24, 2005
Erste Anzeichen von Ausländerfeindlichkeit in Portugal - Märkische Allgemeine
Portugal galt bis vor kurzem als ein tolerantes und weltoffenes Land, das Ausländer mit Erfolg integriert hatte. Dieser Ruf ist nun angekratzt. Mittlerweile tauchen auch in Portugal verstärkt rechtsradikale Gruppen und Symbole auf, die in dem Land bisher unbekannt waren.
Um ein Zeichen gegen das Aufkommen von Neonazi-Gruppen zu setzen, besuchte Staatspräsident Jorge Sampaio kurzentschlossen das Lissabonner "Problemviertel" Couva da Muora, in dem überwiegend Schwarze aus den früheren portugiesischen Kolonien in Afrika leben. "Portugal wird den Ausländerhass, die Intoleranz und den Rassismus nicht dulden", betonte der Staatschef. Die Diskriminierung von Minderheiten werde von der Verfassung ausdrücklich verboten.
Zur selben Zeit demonstrierten im Zentrum der Hauptstadt etwa 200 Skinheads, die sich Hakenkreuze auf die Haut tätowiert hatten. Der Anlass für die Kundgebung war der Überfall einer Bande von schwarzen Jugendlichen auf Badende an einem Strand bei Lissabon. Die Rechtsradikalen sehen in dem Zustrom von Zuwanderern aus Afrika und Osteuropa nach Portugal die Ursache für den Anstieg der Kriminalität. "Immigration und Verbrechen gehen Hand in Hand", meint Mario Machado von der Nationalen Front, die zu der Demonstration aufgerufen hatte.
siehe auch: Portugal: Probleme mit rechtsextremistischen Gruppen. Erste Anzeichen von Ausländerfeindlichkeit - Ruf des toleranten und weltoffenen Landes angekratzt
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