Montag, Juli 12, 2004
Umstrittenes Musik-Festival in Kärnten abgesagt
Zwei Bands als rechtsextrem eingestuft - Sicherheitsdirektion: Keine Hinweise auf "rassistisches oder militantes Verhalten"
Klagenfurt - Das umstrittene Dark-Wave-Konzert des deutschen VAWS-Verlages ist am Freitag Abend abgesagt worden.
Seitens des Bezirksgendarmeriekommandos Spittal/Drau wurde bekanntgegeben, dass zwei angereiste Gruppen - eine aus Deutschland, die andere aus Italien - inzwischen ihre Anlagen abbauen würden.
Ursprünglich war das Konzert in Kärnten auf der Burg Glanegg (Bezirk Feldkirchen) geplant gewesen, doch von der Gemeinde Glanegg gab es eine Absage. Auf Antrag der SPÖ-Fraktion hatte sich am Dienstag der Landtag einstimmig gegen das geplante "rechtsextreme Zusammentreffen" ausgesprochen.
Die Bands
Zwei der Bands, die bei diesem Festival auftreten hätten sollen, werden als rechtsextrem eingestuft, und zwar die Formationen "Forthcoming Fire" und "Von Thronstahl".
"An sich unpolitiisch"
Die auch als "Gothic-Szene" bekannte "Dark-Wave" ist laut Sicherheitsdirektion eine an sich unpolitische Subkultur, deren Anhänger hauptsächlich schwarze Kleidung tragen, sich von der modernen Industriegesellschaft abwenden und sich für eine romantisch verklärte Vergangenheit begeistern.
Als mutmaßlicher Veranstalter sei der deutsche Verlag VAWS ermittelt worden. "Weder über den Veranstalter noch über die teilnehmenden Musikgruppen liegen Erkenntnisse vor, die Hinweise auf ein strafgesetzwidrige rassistisches oder militantes Verhalten zulassen", heißt es dazu in einer Aussendung. Bei diesen Personen handle es sich jedoch teilweise um Rechtsextremisten, die sich "am klassischen Faschismus orientieren." Aus Furcht vor Protestaktionen wird der Veranstaltungsort geheim gehalten und soll erst kurz vor dem Konzert bekannt gegeben werden.
siehe auch: VAWS geht unter in Kärnten/Koroska (Österr.)
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