Mittwoch, Februar 02, 2005

NPD: Die Provokateure - SPIEGEL ONLINE

Diese Woche plant die NPD in Sachsen ein weiteres Medienspektakel. Zu einer Anhörung im Landtag wird der frühere Republikaner-Vorsitzende Franz Schönhuber geladen. Die Auftritte der rechtsextremen Partei verunsichern die demokratischen Parteien. Eine Ortsbegehung. Holger Apfel sitzt in der Kantine des Rathauses von Dresden und redet über eine mehrseitige Geschichte im "Stern". Es gibt ein großes Bild, das Apfel sehr unvorteilhaft zeigt. Im Text über die NPD wird die Körperfülle eines anderen führenden Parteigängers beschrieben. Apfel kann die Passage wortwörtlich zitieren. Dann schüttelt er den Kopf, wartet die Reaktion seines Gegenübers ab und wirkt in diesem Augenblick wie ein Schuljunge, der sich freut, wie hilflos die anderen auf ihn, auf die NPD reagieren. "Man muss schon viel Angst vor der argumentativen Auseinandersetzung haben, wenn man sich mit unseren Äußerlichkeiten beschäftigt", sagt er. Es sind gute Wochen für die NPD und für Apfel. Er hat eine steile Karriere hinter sich. Mit 34 ist er Mitglied des Stadtparlaments von Dresden und Chef der NPD-Fraktion im sächsischen Landtag. Sein Bild ist fast so bekannt wie das eines Bundespolitikers. "Besser negative Presse als gar keine Presse", sagt Apfel. Vor kurzem sind die Abgeordneten der NPD während der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus aus dem sächsischen Landtag gezogen. Das Thema beherrscht seitdem die Medien. Schon wird über ein neues Verbotsverfahren nachgedacht.

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