Donnerstag, Juni 02, 2005
Marktplatz Oberbayern - Bis zu 400 Polizisten bei Nazi-Aufmarsch
Die Isenstadt im Ausnahmezustand. Bis zu 400 Polizisten wollen Informationen der Heimatzeitung zufolge am Samstag dafür sorgen, dass es beim neuerlichen Aufmarsch von Neonazis in der Stadt zu keinen größeren Ausschreitungen kommt. Von Seiten der Neonazis werden bis zu 200 Personen erwartet, an Gegendemonstranten bis zu 1000. Es wird befürchtet, dass auch zahlreiche gewaltbereite Linksextreme kommen. Bürger und Geschäftsleute haben Angst vor Krawallen.
Das Landratsamt hat in Absprache mit Polizei und Stadt den Neonazis aus sicherheitsrechtlichen Gründen untersagt, durch die Innenstadt und vor das Jugendzentrum zu ziehen. Die Rechtsextremisten sollen ihre Kundgebung unter dem Motto "Kriminellen keine Plattform bieten! JZ Dorfen schließen!" nur am Rathausplatz abhalten. Allerdings hat der Organisator des Naziaufmarsches, der wegen Körperverletzung einschlägig vorbestrafte Münchner Rechtsextremist Norman Bordin, gegen den Bescheid vor dem Verwaltungsgericht Klage eingereicht.
Das "Bündnis gegen Nazis Dorfen" will mit einer Menschenkette rund um die Innenstadt die Rechtsextremen aussperren. "Wir halten es für notwendig, der wachsenden faschistischen Bewegung grundsätzlich entgegenzutreten. Daher ist es auch selbstverständlich, sich solidarisch an die Seite des Jugendzentrums zu stellen. Wir rufen alle auf, sich an der Menschenkette zu beteiligen und die Nazis auszusperren", heißt es dazu in einem Aufruf des Bündnisses. Neben der Menschenkette wird es am Samstag von Seiten des Bündnisses mehrere Veranstaltungen geben. Überlebende des Holocaust werden berichten, Filme und Lesungen sind geplant.
siehe auch: Was suchen die Nazis in Dorfen ? Interview-Was suchen die Nazis in Dorfen, Neonazis wollen wieder in Dorfen aufmarschieren. Dorfen ist am Samstag erneut Schauplatz einer Aktion der extremen Rechten: NPD und Neonazis aus ganz Süddeutschland wollen in der Stadt im Osten von München aufmarschieren, um gegen das autonome Jugendzentrum zu demonstrieren. Das Dorfener "Bündnis gegen Nazis" kündigte eine Gegenveranstaltung an
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