Mittwoch, September 21, 2005
[inforiot] Neonazi freigesprochen
Überfall in Rathenow bleibt ungesühnt
Das Amtsgericht Rathenow hat am 20. September den 25-jährigen Neonazi Mathias M. vom Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, in der Nacht zum 23. August 2004 zusammen mit drei nicht ermittelten Tätern vermummt und mit Totschlägern bewaffnet eine Gruppe Linker in einem Auto überfallen und einen der Insassen schwer zusammengeschlagen zu haben.
Nach der fast fünfstündigen Beweisaufnahme stand für die Staatsanwaltschaft und für die Nebenklage fest: Mathias M. ist als Täter identifiziert, er war am Überfall beteiligt. Das legte nicht nur seine Gesinnung nahe - bei einer Hausdurchsuchung waren Kleidungsstücke mit der Aufschrift "B & H" (für die verbotene Neonazi-Gruppierung "Blood and Honour") und ein Gummiknüppel gefunden worden, M.´s Teilnahme an Nazi-Demonstrationen war in Fotos festgehalten worden - M. selbst gab zu, dass er mit seinem Wagen, einem dunklen VW-Kombi, in jener Nacht durch Rathenow fuhr. Allerdings will er, wie er in seiner Einlassung angab, nicht in der Nähe des Angriffs auf den Wagen des Antifaschisten Florian E. gewesen sein; er selbst sei von Unbekannten verfolgt worden. Eine Behauptung, die durch keine weiteren Beweise untermauert wurde und nach Ansicht von Staatsanwaltschaft und Nebenklage eine Schutzbehauptung darstellte.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen