Montag, September 19, 2005
Berliner Zeitung: Politik - Die NPD in Sachsen sieht sich als Sieger
Nach der zweiten Hochrechnung holt sich Peter Marx eine Piccoloflasche Rotkäppchen in der Kantine des sächsischen Finanzministeriums. "Es sieht nach einem guten Ergebnis für uns aus", sagt der Bundeswahlkampfleiter der NPD und deutet mit dem Sektglas auf die Großbildleinwand im Foyer des Ministeriums, über die die ARD-Wahlsendung flimmert. Vier Prozent weist das Fernsehbild für die "anderen Parteien" aus. "Anderthalb, vielleicht zwei Prozent davon sind für uns", sagt Marx und nimmt einen Schluck. "Das ist okay." (...) In den Ergebnislisten aus den 17 sächsischen Wahlkreisen, die nach und nach an einer Informationstafel angezeigt werden, wird deutlich, dass die NPD in Sachsen auf einen festen Wählerstamm bauen kann. In den meisten Kreisen auf dem Land liegen die Ergebnisse zwischen sieben und acht Prozent, in der Hochburg Sächsische Schweiz erreichen die Rechtsextremen sogar fast neun Prozent. Nach Auszählung der Hälfte aller sächsischen Wählerstimmen liegt die NPD bei 5,7 Prozent. "Das ist ein gutes Ergebnis für uns und zeigt, dass wir keine Protestpartei sind, sondern als politische Kraft in Sachsen dazugehören", sagt Marx stolz.
siehe auch: NPD verdreifacht Wahlergebnis in Sachsen, Pleite für NPD: Kein Mandat für Rechtsextremisten, NPD holt in der Sächsischen Schweiz 7,1 Prozent der Stimmen, NPD legt zu, scheitert aber klar an Fünf-Prozent-Hürde, Wähler erteilen rechten Parteien klare Absage, "Wir haben ein anderes System in der Schublade". Die NPD versucht sich in ihrer Hochburg Sächsische Schweiz wie eine normale Partei zu geben - Im Wahlkampf wird deutlich, wie wenig das zutrifft
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