Mittwoch, September 21, 2005
junge welt vom 21.09.2005 - Killer im rechtsfreien Raum
Söldner im Irak agieren unbehelligt von den Behörden. Angriffe auf Zivilisten vertuscht
Immer wieder fallen unschuldige Iraker der Nervosität und Rücksichtslosigkeit der US-Soldaten zum Opfer. Der Finger am Abzug sitzt locker. Ein am Wochenende veröffentlichter Bericht des Boston Globe macht deutlich, daß die im Irak eingesetzten Söldner dem Gebahren der Besatzungstruppen in nichts nachstehen. Eine Bestrafung müssen in der Regel weder reguläre Soldaten noch paramilitärische Sicherheitstruppen fürchten. Gegenüber den irakischen Behörden genießen sie vollständige Immunität. (...) Auch US-Brigadegeneral Karl Horst, stellvertretender Kommandeur der 3. US-Infanteriedivision, kritisierte das Verhalten der Söldner im Irak – und ignorierte dabei offenbar erfolgreich, daß sich »seine« Soldaten kaum anders verhalten. »Diese Typen laufen unkontrolliert im Land herum und machen Blödsinn. Es gibt keine Autorität über ihnen, also kann man sie auch nicht schwer bestrafen, wenn sie die Gewalt eskalieren«, sagte er laut Boston Globe. »Sie schießen auf Leute, und jemand anders muß mit den Folgen fertig werden.«
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