Mittwoch, September 21, 2005
junge welt vom 21.09.2005 - Alle Plätze besetzt
Neofaschisten mobilisierten zu »Hate-Festival« nach Griechenland. Antifaschisten verhinderten das Treffen mit Protesten im ganzen Land
Nur einige Dutzend Neofaschisten der Chrisi Avgi (Goldene Morgendämmerung) standen am vergangenen Samstag, abgeschirmt von mehreren Einheiten der griechischen Sonderpolizei, vor ihrem Vereinshaus in der Athener Innenstadt. In Sicht- und Rufweite hatten sich mehrere hundert Demonstranten des Griechischen Sozialforums und verschiedener linker Organisationen versammelt. Von der lautstarken Präsenz der Antifaschisten und dem dichten Polizeigürtel in Schach gehalten, zogen sich die griechischen Hitler-Verehrer nach einiger Zeit in ihr Gebäude zurück.
Verbote durch Gemeinden
Vorgestellt hatten sich die Neofaschisten etwas ganz anderes. Seit Monaten hatte Chrisi Avgi im Internet ein »Hate-Festival« auf griechischem Boden angekündigt. Angezogen von einem hochkarätigen neofaschistischen »Kultur«-Programm sollten sich mehrere tausend Faschisten aus ganz Europa in einem Zeltlager versammeln. Als Redner waren unter anderem Udo Voigt, Chef der NPD, und Roberto Fiore von der italienischen Forza Nuova angekündigt. Doch überall, wo die Neofaschisten versuchten, einen Platz für die Veranstaltung anzumieten, trafen sie auf Widerstand. Die Bezirks- und Gemeinderäte der betroffenen Provinzen sprachen einhellig Verbote der Veranstaltungen in ihren Gebieten aus. Unter Druck gesetzt durch ein griechenlandweites antifaschistisches Bündnis, erklärte die griechische Regierung schließlich Anfang September, den Aufmarsch der Faschisten zu verbieten. (jW berichtete).
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