Donnerstag, Oktober 28, 2004

Braune Hochzeit | stern.de | Politik | Deutschland

Eigentlich sind sich Udo Voigt und Gerhard Frey spinnefeind, und doch wollen die Vorsitzenden von NPD und DVU zusammenarbeiten. Die "Volksfront von rechts" könnte zum Sammelbecken militanter Neonazis werden. (...) Schon vor Monaten hatte die NPD-Führung einen neuerlichen Anlauf unternommen, das zersplitterte und teilweise verfeindete rechtsextreme Lager zu einigen. Dazu gehört auch, dass sich die Parteispitze militanten Neonazis öffnen will. In dem am 19. September veröffentlichten Papier des Parteipräsidiums unter dem Titel "Volksfront statt Gruppenegoismus" übt die NPD "Selbstkritik", indem sie "zu stark am Parlamentarismus orientiert" gewesen sei. Die NPD-Führung habe die Zeichen der Zeit aber erkannt und bekenne sich zur "Gesamtbewegung des nationalen Widerstandes". Dazu gehöre auch die Notwendigkeit, "die Vorgehensweise, die politischen Ansichten und die Organisationen aller in der nationalen Opposition befindlichen Parteien und Aktionsformen zunächst einmal grundsätzlich als Bereicherung im Kampf für unser Volk zu betrachten". In Leinefelde werden in Thomas Wulff, Thorsten Heise und Ralph Tegethoff erstmals drei einflussreiche Führungsfiguren aus der parteiunabhängigen Rechtsextremistenszene für den Bundesvorstand kandidieren. Das Trio war erst im September der NPD beigetreten. Damit könnten nach Angaben aus Sicherheitsbehörden an die 170 "Kameradschaften" mit rund 3000 braunen Aktivisten an die mehr als 5000 Mitglieder zählende NPD heranrücken.

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