Mittwoch, Oktober 27, 2004

Yahoo! Nachrichten - Rechtsextremismus ändert Strategien und Erscheinungsbilder

Neue Strategien und veränderte Erscheinungsbilder kennzeichnen nach jüngsten Verfassungsschutz-Beobachtungen die rechtsextremistische Szene in Mecklenburg-Vorpommern. Ähnlich der bundesweiten Entwicklung gehe der Einfluss gewaltbereiter Skinheads im Land zurück und Neonazis versuchten sich bei Kampagnen mit aktuellem oder lokalpolitischem Bezug, warnte Schwerins Innenminister Gottfried Timm am Dienstag. Angesichts zunehmender sozialer Akzeptanz der rechtsextremistischen Propaganda forderte Timm erhöhte Wachsamkeit. «Ziel der Neonazis ist es, auf das kulturelle Umfeld in der jeweiligen Region Einfluss zu nehmen», sagte Timm. Dabei verzichteten sie weitgehend auf martialisches Auftreten und versuchten stärker auf rechtsextremistische Parteien einzuwirken. Zu beobachten sei beispielsweise, dass Neonazis und NPD unter dem Schlagwort «Volksfront von rechts» den Schulterschluss probten. Einige maßgebliche Protagonisten der Neonazi-Szene seien inzwischen NPD-Mitglieder. Als «besonders gefährlich» bezeichnete Timm das «Nationale und soziale Aktionsbündnis Mitteldeutschland», das Vernetzung, Koordinierung und Informationsverbreitung in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg absichere.

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