Donnerstag, Juli 01, 2004
Faschistenmafia im Cyberspace
In Deutschland und zunehmend auch in Österreich kursiert rechtsextremer Propagandamüll - In Russland agieren kriminell organisierte "Cyberfaschisten" als Virenschreiber
Dass Neonazis vor wenigen Wochen in Deutschland einen Großangriff mit Propaganda-E-Mails starteten, traf Internetnutzer völlig überraschend. Die meisten automatischen Filterprogramme waren bisher nur darauf eingestellt, kommerzielle oder pornografische Angebote auszusondern. Zwar hatten Neonazis bereits im Jänner 2003 eine Welle von ausländerfeindlicher Hetzpropaganda via E-Mails in Umlauf gebracht, griffen dabei aber auf Computer rechter Aktivisten im Ausland zurück. Jetzt aber missbrauchten sie infizierte fremde Server zur Verbreitung ihrer Botschaften. Viren-schreiber und Spam-Sender in Allianz - die von Experten immer häufiger beobachtete Kooperation wurde anscheinend auch von der faschistischen Szene entdeckt.
(...) Laut Sernov handelt es sich beim Hangup-Team um eine "wild faschistische Gruppe". Ihre Homepage ziert ein dämonisches Hakenkreuz, die Gruppe selbst nennt sich "Cyberfaschisten". Hangup-Team ist den Internet-Sicherheitsexperten schon seit einigen Jahren als russische Gruppe von Hackern, Virenschreibern und Spammern bekannt. Er hält es durchaus für möglich, dass auch der gefährliche Computervirus MyDoom vom Hangup-Team kommt. Laut Sernov rühmt sich die hochqualifizierte Hackergruppe einer aktiven Propaganda für Spams, trägt ihre Dienste zum Versenden von "schmutzigen" Briefen und schädlichen Programmen an sowie zum aktiven Erfahrungsaustausch und zum Unterricht im Virusschreiben.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen