Mittwoch, Juli 07, 2004
In Sachsen machen sich die Rechtsextremen breit
Dresden - Festung Königstein, Sächsische Schweiz: Eine halbe Million Gäste besuchen jährlich die einstige Schatzkammer Augusts des Starken nahe Dresden. Doch seit Wochen macht der Ort noch anders von sich reden. Die NPD holte dort bei der jüngsten Kommunalwahl 21,1 Prozent der Stimmen.
Schon am Ortseingang Königsteins begrüßten Wahlplakate der Rechtsextremen die Gäste. "Ein Mann. Ein Wort. Uwe" stand darauf. Uwe Leichsenring und seine Lebensgefährtin Carmen Steglich sind die Ortsfunktionäre der NPD, die auch die Drähte in die Skinheadszene ziehen.
Und Königstein ist kein Einzelfall. Seit die NPD Sachsen als Aufmarschplatz nutzt und mit 900 Mitgliedern den größten Landesverband führt, erreichen die Rechtsextremisten nach dem gescheiterten Verbotsverfahren bundesweite Höchstwerte. Bei den Europawahlen waren es zusammen mit den Republikanern 6,7 Prozent in Sachsen, mehr als in jedem anderen Bundesland. In Dresden, in Chemnitz und 20 anderen Kommunen holten NPD und Republikaner insgesamt 53 Mandate. Verfassungsschutz-Präsident Rainer Stock schließt nicht mehr aus, dass die NPD im September den Sprung in den Landtag schafft.
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