Dienstag, Juni 07, 2005

Marktplatz Oberbayern - 'Die Rechte der Bürger außer Kraft gesetzt'

Unmut über Neonazi-Aufmarsch - Hohe Verluste bei Geschäften - Teurer Polizeieinsatz Eine ganze Stadt schüttelt den Kopf: Der Aufmarsch der rechtsextremen NPD hat am Samstag Dorfen völlig lahm gelegt. Viele Geschäfte der von der Polizei abgeriegelten Innenstadt sperrten gar nicht erst auf. Die Läden, die offen hatten, machten keinen Umsatz. Der Einsatz der über 400 Polizeibeamten und Spezialeinsatzkräfte hat mehrere hunderttausend Euro gekostet. Und der Spuk wird weitergehen. Die Neonazis haben bereits angekündigt, in den nächsten Wochen erneut zu kommen, um für die Schließung des autonomen, in ihren Augen "linkskriminellen" Jugendzentrums zu demonstrieren. Stadt und Behörden sind die Hände gebunden, sie können dem Treiben der Neonazis aufgrund des im Grundgesetz verankerten Grundrechtes auf Versammlungsfreiheit nur bedingt entgegenhalten. Und die Neonazis machen sich einen Spaß daraus, zu provozieren. "Dorfen, wir kommen wieder!", tönte Neonaziführer Norman Bordin und beschimpfte die Bürger als "Gutmenschen". Auch im Internet haben die Rechtsextremisten bereits angekündigt, wieder aufzumarschieren. "Wir kommen so lange nach Dorfen, bis dieses Jugendzentrum geschlossen wird! Wenn der Zustand in Dorfen sich nicht verbessert, werden wir an den Privatwohnungen der uns bekannten Kriminellen vorbeiziehen!", heißt es dazu auf den Internetseiten des "Widerstand Süd".

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