Donnerstag, Juni 09, 2005

ND - Draufhauen für den Zusammenhalt - 09.06.05

Eine Studie zum »Mythos Kameradschaft« zeigt, welche Rolle Gewalt in der Neonazi-Szene spielt »Kameradschaft« ist das wesentliche Angebot des neuen Nationalsozialismus an Jugendliche. »Kameradschaft« verspricht eine verschworene Gesinnungsgemeinschaft, in der man desorientierte Individuumsich aufgehoben fühlen kann. Da steht jeder für den anderen ein, heißt es jedenfalls in der Selbstdarstellung auf Websites und in den Texten des Rechtsrock. »Das Gerede von Kameradschaft war nur so eine hohle Phrase«, zieht der Aussteiger Patrick die Bilanz seiner Erfahrungen in einer »rechten Clique«, der er sich mit 14 Jahren anschloss. »Aber sobald es dann in die Tiefe ging, man vielleicht echte private Probleme hatte oder man eine total andere Meinung hatte, da war dann nichts von Zusammenhalt und Ehrlichkeit.« Vermeintliche oder eingebildete Abweichung wird brutal sanktioniert. »Da wird nicht viel diskutiert oder so«, sagt Patrick. »Einmal vor die Tür gegangen, dann wird das schnell geklärt.«

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