Montag, Juni 13, 2005
Opa war nicht unbedingt in Ordnung (Feuilleton, NZZ Online)
Eine Berliner Ausstellung blickt auf die Folgen von «1945»
Der Gedenk-Rummel zum sechzigsten Jahrestag des Kriegsendes vom 8. Mai 1945 hat sich gelegt. Die Intensität, mit der in Deutschland in den vergangenen Monaten Krieg und Nationalsozialismus öffentliches Thema waren, mag darüber hinwegtäuschen, wie zögerlich sich in der deutschen Gesellschaft die sogenannte «Vergangenheitsbewältigung» anliess. Das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin steuert zum Gedenkjahr die Ausstellung «1945 - Der Krieg und seine Folgen» bei. Sie belegt, wie die Auseinandersetzung mit den Verbrechen, mit Tätern und Opfern erst spät begann und zudem immer wieder des innen- und aussenpolitischen Drucks bedurfte. Wobei man im Untertitel «Kriegsende und Erinnerungspolitik in Deutschland» darauf hinweist, dass NS-Geschichte und ihre Aufarbeitung nicht mehr zu trennen sind: Die jahrzehntelange Auseinandersetzung mit der Diktatur ist längst zur «zweiten Geschichte des Nationalsozialismus» geworden, wie der Politologe Peter Reichel konstatiert hat.
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