Freitag, September 09, 2005
Die NPD versteckt sich im Wahlkampf - FAZ.NET - Rhein-Main-Zeitung
Den Wahlkampf für die NPD muß die deutsche Post erledigen. "An alle Haushalte mit Tagespost" steht links oben auf dem vierseitigen Faltblatt, das die Nationaldemokratische Partei Deutschlands in diesen Tagen in die Frankfurter Briefkästen werfen läßt. Vier Seiten, das ist alles, was die Rechtsextremen im Wahlkampf aufbieten. Es gibt keine Infostände, es gibt keine Wahlveranstaltungen. Dabei hat die NPD als einzige Partei in Frankfurt - neben den vier Etablierten und der Linkspartei - zwei Direktkandidaten für die Bundestagswahl am 18. September nominiert.
Auch über Inhalte will die NPD, die sich laut hessischem Verfassungsschutz im vergangenen Jahr wieder der Neonazi-Szene genähert hat, nicht reden: kein Eintrag im Telefonbuch, keine Kontaktnummer im Internet, der E-Mail-Link funktioniert nicht. Lediglich an ein "nationales Infotelefon" verweist der Kreisverband auf seiner Homepage. Doch unter der Vorwahl des Örtchens Ehringshausen im Lahn-Dill-Kreis hebt keiner ab. Die NPD hat Angst; die Partei hält sich im Schatten. Ihr Wahlkampf findet "in privaten Kleinstversammlungen" statt, wie Achim Dünnwald sagt, der sich bei der Polizei mit dem Thema Rechtsextremismus beschäftigt und die Szene kennt.
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