Dienstag, September 13, 2005
junge welt vom 13.09.2005 - Anschlag auf Kandidaten der Linkspartei?
In Bayern haben Rechte offenbar Radmuttern am Wagen von Siegfried Stoiber gelöst
Siegfried Stoiber hat mit seinem Namensvetter Edmund politisch nicht viel gemein. Er ist Direktkandidat im Wahlkreis Cham bei Regensburg für die Linkspartei. Am vergangenen Donnerstag war er mit seinem Wagen unterwegs, um zerstörte Wahlplakate zu ersetzen. Eine Routineübung, denn die Stelltafeln der Linkspartei werden in der Region regelmäßig abgeräumt und zerstört. Neu war allerdings, daß an seinem Wagen gleich vier Radmuttern gelöst waren. Stoiber und seine Genossen gehen von einem Anschlag durch Neonazis aus, auch die Polizei ermittelt in diese Richtung. »Es ist gar nicht auszudenken, was hätte passieren können. Ein Unfall hätte nicht nur Siegfried Stoiber, sondern möglicherweise auch anderen Personen Schaden zufügen können«, reagierte Eva Bulling-Schröter, bayerische Landeschefin der Linkspartei, erschrocken.
Der Anschlag wäre der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Reihe von Einschüchterungsversuchen gegen den Direktkandidaten. Auf einer Wahlkampfveranstaltung im Feriendorf Sattelbogen sah sich Stoiber am 4. September rund 20 jungen Neonazis gegenüber. Auch zu einer weiteren Veranstaltung in der Woche darauf kam eine Abordnung von sechs Kurzgeschorenen.
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