Dienstag, Juli 13, 2004
LR-Online - Richtfest für Holocaust-Mahnmal in Berlin - «Kein nettes Denkmal»
Halbzeit beim Bau des Holocaust-Mahnmals in Berlin: Knapp zehn Monate vor der geplanten Eröffnung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas vollendeten am Montag die Bauarbeiter die Errichtung von 1400 der 2751 Betonstelen auf dem Mahnmalgelände.
Gleichzeitig setzten sie die Richtkrone auf den unterirdischen «Ort der Information», in dem das Schicksal der Juden im Nationalsozialismus dokumentiert werden soll. Das Mahnmal nach Plänen des US-amerikanischen Architekten Peter Eisenman wird 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 2005 eröffnet.
Es werde «kein nettes Denkmal» sein, sagte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse in dem noch leeren Informationszentrum unter dem Mahnmalgelände. Die Diskussionen über das Mahnmal würden auch nach dessen Eröffnung anhalten, sagte er. Das Denkmal solle ein «Stein des Anstoßes» zum Nachdenken über deutsche Geschichte sein.
Allerdings betonte Thierse auch, dass das Mahnmal nicht zum Magneten für rechtsextremistische Demonstranten werden dürfe. Nach der Eröffnung sollen schärfere Sicherheitsbestimmungen geprüft werden. Eine Bannmeile lehne er zunächst ab. Als «gute Nachricht» verkündete Thierse, dass der auf 28 Millionen Euro veranschlagte Bau im Kosten- und Finanzrahmen liege.
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