Montag, Dezember 06, 2004
TP: Trotz Verbot nach wie vor aktiv
Die Skinheads Sächsische Schweiz betreiben seit Jahren einen militant rechtsextremen Kampf für No-go-Areas - nun ermittelt erneut die Staatsanwaltschaft
Nur wenige Tage nach einer Demonstration gegen Rechtsextremismus in der Region Sächsische Schweiz ([local] Pirna, sächsisches Tor zur Nationalen Schweiz?), die auch aus dem Umfeld der eigentlich seit 2001 verbotenen Skinheads Sächsische Schweiz (SSS) heraus bedroht wurde, ist die Staatsanwaltschaft erneut gegen die rechtsextreme Gruppierung SSS vorgegangen. Durch 100 LKA-Beamte wurden zeitgleich 29 Wohnungen und Büros von Rechtsextremisten in Sachsen und Bayern durchsucht, Beweismaterial sichergestellt und ein als Mitbegründer der SSS geltender Rechtsextremist festgenommen.
Bereits seit Ende 1997 ist im südostsächsischen Raum die so genannte Kameradschaft [extern] Skinheads Sächsische Schweiz (SSS) aktiv. Vorerst nur von aufmerksamen Beobachtern der Neonazi-Szene zur Kenntnis genommen, gelangte die SSS in kurzer Zeit auch zu überregionaler Aufmerksamkeit. Dabei war das Ziel der stramm hierarchisch organisierten und paramilitärisch geprägten SSS, die Sächsische Schweiz von Ausländern und Andersdenkenden "zu säubern", nie als etwas anderes als die Umsetzung der von Rechtsextremisten aller Couleur propagierten "national befreiten Zonen" zu verstehen.
Schon kurz nach ihrer Gründung wurde die SSS auf eine Anfrage hin vom Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz als eine der NPD sehr nahe stehende Vereinigung eingeschätzt. Ebenso informierte das Landratsamt dahingehend, dass Uwe Leichsenring - schon damals NPD-Kreisgeschäftsführer und Kommunalpolitiker in Königstein - der Drahtzieher zur Gründung der SSS gewesen sein soll. Die SSS zeigte sich in der Folge auch erkenntlich und übernahm Schutz- und Wahlkampfarbeiten bei der NPD.
siehe auch: Nach Verbot weitergemacht. Neonazigruppe »Skinheads Sächsische Schweiz« bleibt aktiv. NPD kündigte parlamentarisches Nachspiel zu Polizeirazzia an
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