Dienstag, Mai 03, 2005
derStandard.at: Rasmussen kritisiert dänische Kollaboration mit Nazi-Deutschland
Dänischer Premier: "Dänemark diente ja fast als Brückenkopf für die Nazis in einem vom Krieg geschüttelten Europa"
Kurz vor dem 60. Jahrestag der Befreiung Dänemarks von deutscher Besatzung am 5. Mai 1945 hat Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen (52) die enge Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten in seinem Land scharf verurteilt. In einem Interview mit der Kopenhagener Tageszeitung "Berlingske Tidende" zum Wochenauftakt sagte der rechtsliberale Regierungschef: "Unsere Landwirtschaft und die Industrie haben am Krieg verdient. Dänemark war die Speisekammer für Nazideutschland, und die Industrie ging mit ihrer Arbeit für die Nazis sehr weit."
Die dänische Regierung hatte das Land nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht am 9. April 1940 kampflos übergeben und Hitler eine weitgehende Zusammenarbeit vor allem durch Lieferungen für die deutsche Kriegswirtschaft angeboten. Das Land blieb bis zur deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 von Kriegshandlungen fast völlig verschont. Rasmussen sagte dazu: "Dänemark diente ja fast als Brückenkopf für die Nazis in einem vom Krieg geschüttelten Europa. Dazu müssen wir wohl Stellung beziehen, wenn wir aus der Geschichte lernen wollen."
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