Montag, Mai 30, 2005
TA - Weimar ist bunt
Über 2000 Weimarer ließen am Samstag keinen Zweifel daran: Die Stadt ist bunt. Eine Fülle von Kultur, Lebensfreude und Sommerwetter machten das Neonazi-Treffen auf dem Stadionvorplatz beinahe vergessen. Ein beeindruckendes und zugleich beklemmendes Schauspiel bot sich seit dem Morgen Passanten auf dem Theaterplatz. Das Bürgerbündnis gegen Rechts hatte die Front des DNT und das Dichterdenkmal mit grauen Planen verhüllen lassen. Ein Zeichen, um den Neonazis den symbolischen Ort nicht als Kulisse preiszugeben.
Dass der rechte Aufmarsch die Innenstadt gar nicht erst erreichte, stand derweil bereits Freitag fest. Polizei und Rathaus hatten Mitte vergangener Woche zu bedenken gegeben, dass der Theaterplatz für die vom Anmelder angekündigten 500 Leute zu klein sei - die Zahl der Touristen außerdem zu groß, um sie an einem Samstag umzuleiten. Das Verwaltungsgericht teilte die Auffassung. Dennoch wurden Theater und Denkmal verhüllt, als Signal, bei künftigen rechten Versammlungen ebenso zu verfahren.
siehe auch: Weimar macht gegen Neonazis mobil, Weimar verhüllt Denkmale vor Rechtsextremen. (...) Am Samstag verhüllten sie die Front des historischen Nationaltheaters mit grauen Stoffbahnen und der Aufschrift "Weimar sagt Nein zu Intoleranz und Faschismus", Dieser Tag ging rasch zu Ende. Das Hören von Nazi-Musik aus der Konserve und das "gemütliche Beisammensein" unter sengender Sonne blieb am Samstag nicht allzu lange vom Versammlungsrecht geschützt: Die Stadt Weimar ließ gegen 16 Uhr den "Thüringentag der nationalen Jugend" auf dem Hermann-Brill-Platz auflösen. Dieser war bei Bratwurst und alkoholfreiem Bier alles, nur keine politische Kundgebung
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