Montag, Mai 09, 2005
junge welt vom 07.05.2005 - Mord auf hoher See
Vor 90 Jahren versenkte ein deutsches U-Boot den Luxusdampfer »Lusitania«
Am 7. Mai 1915 passierte der britische Luxusdampfer »Lusitania« gerade die Landzunge Old Head of Kinsale nahe der Südküste Irlands. Das 31 000 Bruttoregistertonnen große Passagierschiff war zusammen mit seinem Schwesterschiff »Mauretania« der Stolz der britischen Handelsflotte. Die »Lusitania« war 1906 vom Stapel gelaufen und hatte 1907 das begehrte Blaue Band für die schnellste Atlantik-Überquerung gewonnen. Jetzt war sie am 1. Mai aus New York nach Liverpool ausgelaufen. An Bord befanden sich 1 959 Passagiere und Besatzungsmitglieder. Unter den Passagieren waren Prominente wie der Multimillionär Alfred Gwynne Vanderbilt und der Theaterimpresario Charles Frohman. Am selben 1. Mai hatte die deutsche Botschaft in der New York Times eine Anzeige veröffentlicht, in der sie US-amerikanische Bürger davor warnte, in Kriegszeiten mit britischen Schiffen zu reisen.
Die Überfahrt verlief bis zum frühen Nachmittag des 7. Mai ohne Zwischenfälle. Vor der Südküste Irlands jedoch lauerte das deutsche U-Boot »U 20«. Dessen Kommandant, Kapitänleutnant Walther Schwieger, trug später in sein Logbuch ein, er habe nicht unterscheiden können, ob er die »Lusitania« oder die zum Truppentransporter umgerüstete »Mauretania« vor sich hatte. Schwieger ließ einen Torpedo abfeuern, der den Dampfer an Steuerbord unterhalb der Kommandobrücke traf. Bald darauf wurde das Schiff von einer zweiten Explosion erschüttert. Die »Lusitania« sank innerhalb von nur 18 Minuten. Lediglich zwei ihrer Rettungsboote hatten zu Wasser gebracht werden können. 1 198 Passagiere und Matrosen ertranken, unter ihnen 128 US-Amerikaner. Auch Vanderbilt und Frohman fanden den Tod. Unter den Opfern waren zahlreiche Frauen und Kinder.
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