Donnerstag, Juni 02, 2005
Rechte Gewalt im Land nimmt weiter zu
Die meisten Täter sind zwischen 14 und 25 Jahre alt und handeln spontan / NPD will wieder Fuß fassen
Der Rechtsextremismus gibt sich zwar harmloser, ist aber gefährlicher geworden. Das stellt der jüngste Brandenburger Verfassungsschutzbericht fest. Danach ist die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Straftaten in Brandenburg zwischen 2003 und 2004 von 982 auf 1046 gestiegen. Die Zahl der rechten Gewalttaten kletterte von 87 auf 105.
Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) erläuterte gestern bei der Vorstellung des Berichts, dass 85 Prozent der ermittelten Gewalttäter erst zwischen 14 und 25 Jahren alt seien. Nur 24 Prozent der Gewalttaten würden „zielgerichtet“ verübt, 76 Prozent spontan. „Die meisten Täter wissen morgens noch nicht, dass sie abends eine Straftat begehen“, sagte Schönbohm. Das mache die Arbeit für Verfassungsschutz und Polizei schwierig. Die Straftaten würden meist (71 Prozent) aus der Gruppe heraus verübt und unter Alkoholeinfluss. Nur 17 Prozent der ermittelten Gewalttäter sind arbeitslos. Dies zeige, dass rechte Gewalt nicht mit dem Phänomen Arbeitslosigkeit zu erklären sei, so Schönbohm weiter.
siehe auch: Die NPD geht aufs Land. Rechte Parteien koordinieren Auftreten / Verfassungsschutzbericht meldet Zunahme der Gewalt
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