Donnerstag, September 15, 2005

de.indymedia.org | Offensive "freier" Nazis im Südwesten?

Eine "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" führt in diesen Wochen eine Kampagne in der Pfalz, in Südhessen und in Rheinhessen durch. Bei dieser "Bürgerinitiative" handelt es sich lediglich um ein Label des neonazistischen "Aktionsbüros Rhein-Neckar". Das AB Rhein-Neckar ist ein Zusammenschluss so genannter "freier Kameradschaften" und "freier Nationalisten" aus dem Rhein-Neckar-Raum und aus Rheinhessen. Wie andere Aktionsbüros ist auch das AB Rhein-Neckar ein Bündnis nicht parteigebundener Rechter, die sich offen positiv auf den Nationalsozialismus beziehen und oft gewalttätig agieren. Vertreten sind im AB Rhein-Neckar Nazi-Kameradschaften aus Südhessen, der Vorderpfalz und aus Rheinhessen, sowie der "Freundeskreis Rhein-Neckar". Dieser "Freundeskreis" ist ein Abfallprodukt der mittlerweile nach außen hin weitgehend inaktiven "Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft" (BDVG). Die BDVG wiederum ist eine Abspaltung der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN), die durch ihren in Auftreten und Ideologie besonders offensiven Bezug auf den NS auffiel. Das Label "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" wurde u.a. bekannt, als die Nazis im September 2004 eine Demonstration im pfälzischen Bad Dürkheim durchführten. Angemeldet wurde die Demonstration damals von Mario Matthes, einem der agilsten Nachwuchskader aus dem Spektrum der bekennenden und miltanten Nationalsozialisten im südwestdeutschen Raum. Matthes, der aus Otterstadt bei Speyer stammt, studiert mittlerweile in Mainz. Er war lange Zeit führender Kader der BDVG-Jugendorganisation "Junge Deutsche", heute ist er vermutlich Teil des "Freundeskreises Rhein-Neckar". Unterstützt wird die "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" neben allen im AB Rhein-Neckar vertretenen Kameradschaften auch vom Kreisverband Ludwigshafen der NPD. Die NPD und insbesondere ihr Ludwigshafener Kreisverband hat gute Kontakte zur miltanten Nazi-Szene. Mit Christian Hehl findet sich einer der aktivsten neonazistischen Multifunktionäre im Rhein-Neckar-Raum in dessen Reihen. Hehl hat mehrfach Haftstrafen verbüßen müssen, u.a. wegen schwerer Körperverletzung. Er fühlt sich bei der NPD, für die er als Ordner oder Bodyguard auftritt, ebenso wohl wie bei "freien Kameradschaften".

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