Donnerstag, September 15, 2005
mz-web.de: NPD hat bei den Rechten an Ansehen verloren
Die braunen Schläger machen mobil - Mehr Überfälle in Nazi-Hochburg Sächsische Schweiz
Die rechtsextreme NPD versucht einen Spagat: Einerseits will sie friedlich und wählbar erscheinen, andererseits biedert sie sich bei den militanten Jugendgruppen an. Doch die winken immer öfter ab. In der rechten Gewaltszene gilt die NPD schon als etablierte "Systempartei".
Der Überfall war genau geplant. Als ein paar junge Leute im Juni spätabends im sächsischen Pirna aus der S-Bahn stiegen, wurden sie zusammengeschlagen. Laut Polizei hatten sich die Angreifer gezielt verabredet, um gegen Linke oder vermeintlich Linke vorzugehen. Die Opfer hatten zuvor ein alternatives Stadtteilfest im nahen Dresden besucht.
Die schmucke Elbestadt Pirna liegt in der Sächsischen Schweiz. Der Landkreis war in der Vergangenheit wiederholt wegen brutaler Überfälle von Neonazis auf Andersdenkende und Ausländer in die Schlagzeilen geraten. Nach dem Verbot der berüchtigten Neonazi-Truppe Skinheads Sächsische Schweiz (SSS), einer besonders gewalttätigen Schlägertruppe und Prozessen gegen maßgebliche Führungsfiguren wurde es kurzzeitig etwas ruhiger. Doch nun beobachten Opferorganisationen und Ermittler mit großer Sorge eine neue Welle der braunen Gewalt. (...) Die NPD versucht mit solchen forschen Sprüchen von ihrem Spagat abzulenken. Auf der einen Seite gibt sie sich harmlos und friedliebend, um beim Volk als wählbar zu erscheinen. Auf der anderen Seite biedert sie sich bei den militanten Ultrarechten an, bei Truppen wie der "Copitzfront" oder der Organisation "Freie Kräfte Sachsen".
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