Donnerstag, September 15, 2005
Rechtsextremer versucht Anschlag auf Erdogan
Nationalisten werfen türkischem Premier kurdenfreundliche Politik vor - Selbstgebaute Pistole war in einem Brot versteckt
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist möglicherweise einem Mordanschlag entgangen. Er wollte gerade in einen Bus einsteigen, nachdem er in der westtürkischen Stadt Kuthaya eine Rede zur Eröffnung des neuen Schuljahres gehalten hatte, als ein Mann sich einen Weg durch die Menge bahnte und Erdogan zurief: "Hast du die Nachrichten gehört? Gestern haben wir wieder fünf Märtyrer verloren." Damit meinte er offenbar fünf türkische Soldaten, die am Vortag bei zwei Angriffen durch mutmaßliche kurdische PKK-Guerillas ums Leben gekommen waren.
Der Mann, inzwischen von der Polizei als Mustafa Bagdat identifiziert, schrie weiter: "Aber was kümmern dich sogar 30 000 Märtyrer" - ein Bezug auf die gesamte Zahl der Todesopfer im jahrzehntelangen Guerillakrieg gegen die PKK. Daraufhin packten ihn Sicherheitsbeamte und nahmen ihn fest. In dem Handgemenge ließ er eine Tüte fallen, in der sich ein Laib Brot befand. Am Dienstag stellte sich heraus, daß in dem Brot eine selbstgebaute Pistole versteckt war.
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