Donnerstag, September 15, 2005

TAGBLATT.ch: Unberechenbare Rechtsextreme

Rechtsextreme Gewalttäter schlagen vermehrt ohne Vorwarnung zu - so wie in Frauenfeld, sagt Jürg Bühler vom Bundesamt für Polizei. Mit einer Gesetzesänderung sollen Gruppierungen wie «Blood and Honour» verboten werden Herr Bühler, wie beurteilen Sie die Gefahr, die momentan von rechtsextremen Gruppen ausgeht? Jürg Bühler: Die rechtsextremen Gruppen können ihre Mitgliederzahlen seit einigen Jahren auf einem relativ hohen Niveau halten. Wir zählen etwa 1000. Wobei wir nur für den gewalttätig-extremistischen Teil zuständig sind. Mit dem rein politischen Extremismus befassen wir uns gemäss unserer Rechtsgrundlagen nicht. Handelt es sich bei den beobachteten Gruppen um «Blood and Honour» und die Hammerskins? Bühler: Hammerskins, «Blood and Honour» und ähnliche Gruppierungen - die Namen wechseln. Sie gruppieren sich um denselben ideologischen Kern. Das Gewaltpotenzial ist vorhanden, wie man bei dem Delikt sieht, das jetzt in Frauenfeld verhandelt wird. In letzter Zeit entlädt sich die Gewalt mehr spontan bei nicht vorhersehbaren Ereignissen. Bei organisierten Anlässen wie Rütliaufmärschen, Konzerten oder Kameradschaftstreffen gibt es gegen aussen in der Regel keine Gewalt.

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