Montag, September 05, 2005
ND - Neonaziaktion stieß auf Widerstand - 05.09.05
Antifaschisten blockierten rechten Aufmarsch und feierten antirassistisches Fest
Zwei Polizei-Hubschrauber flogen am Sonnabend bedrohlich tief über die Landsberger Allee hinweg, überall standen am S-Bahnhof Polizisten in Kampfmontur bereit. Die Berliner Neonaziszene hatte mobil gemacht. So genannte »Freie Kräfte Berlins« wollten zwei Tage nach dem weltweiten Antikriegstag unter dem Ruf »gegen imperialistische Kriegspolitik« ihre eigene Propagandaschau auf den Straßen Berlins durchsetzen.
Rund 500 Antifaschisten stellten sich unter dem Motto »Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!« in den Weg. Sie folgten dem Aufruf des Bündnisses »Gemeinsam gegen Rechts« und versammelten sich südlich des S-Bahnrings, um den Neonazis ihren Protest entgegen zu halten. Da die Gegendemonstranten die ursprüngliche Nazi-Route besetzt hielten, sah sich die Polizei gezwungen, den fünfstündigen Nazi-Aufmarsch über eine Ersatzstrecke umzuleiten.
Die bis zu 100 Anhänger der braunen Kameradschaften um den landesweit berüchtigten Neonazi Christian Worch aus Hamburg traten in schwarzen Kapuzenpullovern auf, waren äußerlich kaum von den linken Gegendemonstranten zu unterscheiden und trugen auch einige Palästinafahnen und verkehrt herumgedrehte USA-Flaggen. Nach Polizeiangaben wurden drei Neonazis wegen eines Angriffs auf Polizisten und ein weiterer Rechter wegen Tragens von Nazisymbolen festgenommen.
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