Donnerstag, Mai 19, 2005

Brauner Schund: Musik-Downloads als neuer Köder - UniSPIEGEL

Schon 2004 wollten Rechtsextremisten deutsche Schulen mit kostenlosen Propaganda-CDs überschwemmen. Das misslang, die Justiz stoppte das "Projekt Schulhof". Deshalb suchten Neonazis einen anderen Weg und wollen Jugendliche via Internet für die braune Szene anwerben. (...) "Mit dem 'Projekt Schulhof' haben die Bemühungen der rechtsextremistischen Szene, Kinder und Jugendliche zu beeinflussen, eine neue Dimension erreicht", heißt es im Verfassungsschutzbericht 2004 des Landes Nordrhein-Westfalen. Verfassungsschützer beobachten, dass die Szene gezielt versucht, mit einer Kombination von Freizeitwert, Lebensgefühl und politischen Botschaften eine Erlebniswelt für Jugendliche zu schaffen. Die Musik bietet sich dabei als idealer Köder an: Sie gehört zur Lebenswelt Jugendlicher und spielt als verbindendes subkulturelles Element eine wichtige Rolle beim Einstieg in die rechte Szene. Laut Verfassungsschutz und Jugendschutz.net hat eine breite Allianz rechtsextremistischer Aktivisten das "Projekt Schulhof" seit Anfang 2004 konspirativ vorangetrieben. Im Sommer sollten bundesweit 50.000 Stück der multimedialen Propaganda-CD "Anpassung ist Feigheit - Lieder aus dem Untergrund" kostenlos an Jugendliche verteilt werden. Neben Musik rechtsextremistischer Bands bietet die CD Adressen von mehr als 50 rechtsextremen Organisationen sowie zahlreiches Propagandamaterial.

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