Mittwoch, Mai 18, 2005

Frankfurter Rundschau online: Hunderte protestieren gegen Gebirgsjägertreffen

Mehr als 500 Menschen haben am Wochenende im bayerischen Mittenwald gegen das umstrittene Pfingsttreffen des "Kameradenkreises der Gebirgstruppe" protestiert. Sie warfen dem Traditionsverband einen unkritischen Umgang mit Nazi-Kriegsverbrechen vor und forderten die Bestrafung der Täter. Im "Kameradenkreis" sind rund 6000 ehemalige und aktive Gebirgsjäger aus Wehrmacht, SS und Bundeswehr vereint - darunter auch Angehörige von Einheiten, die im Zweiten Weltkrieg Massaker an Zivilisten begangen und Juden deportiert haben. Unter dem Druck der wachsenden Proteste sah sich der Präsident der Organisation, Bundeswehr-Oberst a. D. Manfred Benkel, erstmals zu einer Entschuldigung genötigt: "Dort, wo das Individuum versagt hat, bitte ich im Namen aller Mitglieder des Kameradenkreises die Opfer um Vergebung." Der Verband gedenke "aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft". Gleichwohl wurden bei der Feier am Sonntag wie eh und je nur Kränze für tote Soldaten niedergelegt. siehe auch: "Mittenwald? Endlich weg damit!", 125 Demonstranten in Gewahrsam. Dreitägige Proteste gegen Pfingsttreffen der Gebirgsjäger-Veteranen, Nicht ungestört: Pfingsttreffen der Gebirgsjäger, Kameradenkreis: Stoiber soll austreten, Naziopfer überreichen Stoiber Protestnote. Mitgliedschaft im Kameradenkreis der Gebirgstruppe in der Kritik / Gebirgsjäger deportierten Juden Ein Zusammenschluss von Antifaschisten will Bayerns Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) am heutigen Freitag auffordern, aus dem "Kameradenkreis der Gebirgstruppe" auszutreten. Grund: Gebirgsjäger der SS deportierten 1944 hunderte griechischer Juden nach Auschwitz, Andacht der Reuelosen. PFINGSTTREFFEN DER VETERANEN*In Mittenwald feiert sich alljährlich eine Truppe der Wehrmacht, die im Zweiten Weltkrieg Massaker begangen und Judentransporte durchgeführt hat; Video: Blockade Gebirgsjägertreffen

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