Montag, Mai 30, 2005

de.indymedia.org | Neonazi-Kundgebung im tiefbraunen Ohrdruf

55 Neo-Nazis veranstalteten am 21. Mai eine Kundgebung auf dem Ohrdrufer Marktplatz. Während die lokale Kirche gegen "rechts" läutet und der Bürgermeister mit einem Aufruf zum Ignorieren das Problem zu lösen versucht, erhalten die Rechtsextremisten viel Zuspruch aus der Bevölkerung. Das rechtes Gedankengut nicht nur bei der Ohrdrufer Skinhead-Jugend, sondern auch im Herzen der dortigen Zivilbevölkerung verankert ist, zeigte unser Besuch in der tiefbraunen Provinz, in der vor zwei Jahren ein Sprengstofflabor der Neo-Nazis ausgehoben wurde.Rechtes Gedankengut in der Bevölkerung verankert Am Samstag fand in Ohrdruf (Landkreis Gotha) eine rechtsextreme Kundgebung statt, an der 55 Neo-Nazis und rechtsradikale Jugendliche aus Gotha, Ohrdruf und Arnstadt teilnahmen. In Ohrdruf - da ticken die Uhren etwas anders: Eine rechte Gesinnung ist hier nicht nur stark unter den Jugendlichen sondern auch massiv in der dortigen Bevölkerung verankert. Längst dominiert eine rechte Szene die Kleinstadt im Thüringer Wald. Schon nach der Ankunft waren die Gesichter der Bewohner beinahe versteinert und so manch einer traute seinen Augen kaum, das linke AktivistInnen ihre Stadt besuchten. Sofort hagelte es auch schon die ersten Beschimpfungen "Verschwindet!" und "Die Rechten sind ja gar nicht so schlimm, ihr seit doch das Übel!" bekam man aus dem Mund von Bewohnern zu hören. Auch einige Dorfpolizisten warfen kritische Blicke und schließlich äußert ein Beamter mit hämischen Grinsen die erste Drohung "An euer Stelle würde ich aufpassen, das ich heute nicht die Fresse voll bekomme...". Auf Nachfrage bei den Bürgern, was denn heute auf dem Marktplatz passieren würde taten viele so, als wüssten sie von nichts, ein älterer Herr erzählte dann, dass er im Radio von einem rechten Aufmarsch gehört hätte. Gegen halb 11 änderte sich der Zustand, die Zufahrtswege zum Marktplatz wurden von der Polizei kontrolliert. Ein duzend Einsatzwagen nehmen hinter dem Rathaus Stellung und Beamte der Thüringer BFE-Einheit patrouillieren in der Innenstadt.

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