Montag, Mai 23, 2005

junge welt vom 21.05.2005 - Deutsche Krieger ausgesperrt

Antifaschisten blockierten am Jahrestag der Wehrmachts-Invasion Soldatenfriedhof auf Kreta Seit Jahren treffen sich am 20. Mai in Maleme am deutschen Soldatenfriedhof Wehrmachtsveteranen, Bundeswehrsoldaten und Zivilisten. Dorthin zurückgekehrt, wo deutsche Soldaten 3500 Zivilisten erschossen und über 30 Dörfer niederbrannten, gedenken sie der getöteten Besatzer. Die griechischen Opfer und die Verbrechen werden dabei mit keinem Wort erwähnt. Bereits im vergangenen Jahr waren in der kretischen Lokalpresse Bedenken gegen die als Gedenken deklarierte Soldatenverehrung laut geworden. In diesem Jahr, am 64. Jahrestag der Luftlandeoperation »Merkur«, verhinderten 70 Antifaschisten aus Deutschland und Kreta gemeinsam diese Veranstaltung. Am frühen Freitag morgen besetzten die Antifaschisten den Friedhof und brachten Plakate und Transparente an. Dort, wo vormals auf Tafeln des Heldenmuts der Fallschirm- und Gebirgsjäger gedacht wurde, waren nun Parolen gegen Faschismus und Krieg zu lesen. Auf mitgebrachten Schildern wurde der kretischen Opfer gedacht und an die zerstörten Dörfer erinnert. Die etwa 40 Veteranen, die mit Kränzen angereist waren, auf denen unter anderem »Treue für Treue« zu lesen war, zeigten sich sichtlich überrascht, einige reagierten aggressiv. Als sie versuchten, die Antifaschisten abzudrängen, wurden sie mit Farbeiern beworfen.

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