Dienstag, Juni 08, 2004

junge welt vom 05.06.2004 - Märchen vom Terrorismus

Das bürgerliche Medienregime stempelt Menschen arabischer Herkunft als potentielle Gewalttäter ab Wenn heutzutage das Wort »Terrorist« ausgesprochen wird, dann ruft dies sofort Bilder in uns wach, die uns permanent eingeimpft werden. Bilder von finster dreinblickenden, bärtigen, Turban tragenden, fundamentalistischen Arabern. Hier zeigt sich, welche Macht die Medienkonzerne haben, unser Denken zu beeinflussen und einzuschränken. Auf diese Weise wird ein Unterschied gemacht zwischen dem individuellen und dem Staatsterrorismus. Wenn ein Staat seine Gewalt gegen Unschuldige entfesselt, dann nennt man das unvermeidbare »Kollateralschäden«. Wenn aber irgendeine Gruppe dasselbe tut, dann ist es nach Diktion der bürgerlichen Medien zumeist »bestialisch und barbarisch«. Die Medien stehen völlig auf der Seite der Nationalstaaten und des Kapitals, sie erklären die von Staaten ausgehende Gewalt zur Norm und machen sie dadurch praktisch unsichtbar. Das liegt daran, daß die Medien von den Reichen und Mächtigen kontrolliert werden, die ihren Einfluß nutzen, um ihre Klasseninteressen zu schützen.

Keine Kommentare: