Mittwoch, Juni 23, 2004

Keine Stolpersteine für München - Kunstprojekt als Mahnmal für den Holocaust (Vermischtes , NZZ Online, 22. 6. 2004)

Kunstprojekt als Mahnmal für den Holocaust In Trottoirs eingelassene Messingplättchen mit Namen von ermordeten Juden erinnern in zahlreichen deutschen Städten an den Holocaust. In München wird der Künstler Gunter Demnig seine Plättchen allerdings nicht verlegen können. Die lokale Israelitische Kultusgemeinde ist ebenso gegen das Projekt wie Stadtrat und Parteien. slz. München, 21. Juni Hamburg und Berlin haben gleich mehrere hundert, auch Neuruppin, Schwalmstadt und Brühl sowie ungefähr dreissig andere deutsche Städte besitzen einige ganz spezielle «Stolpersteine» - doch München will sie nicht. Und wollte sie schon vor einem Jahr nicht, jene kleinen Messingplättchen des Kölner Künstlers Gunter Demnig, auf denen die Namen von deportierten und später ermordeten Juden eingraviert sind. Verlegt werden die Stolpersteine immer direkt ins Trottoir vor dem Haus, in dem die Person früher gewohnt hatte, als Mahnmal für den Holocaust. Das grausame Schicksal der Deportierten will Demnig sichtbar machen im Alltag für uns heute, die wir beim Einkaufen, Flanieren oder auf dem eiligen Nachhauseweg mit den Augen oder Füssen über das Plättchen stolpern und so an die unfassbare Katastrophe erinnert werden sollen.

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