Dienstag, Juni 08, 2004
junge welt vom 08.06.2004 - Komplott gegen Kairo?
Neue Indizien im Fall des 1967 von Israel angegriffenen US-Spionageschiffes »Liberty« Auf den Tag genau heute vor 37 Jahren fehlten nur wenige Minuten bis zum Beginn eines Atomkrieges. Zwei A4-Jagdbomber starteten vom US-Flugzeugträger »America« mit Ziel Kairo, unter ihrem Rumpf Atombomben. Es sollte ein Vergeltungsschlag gegen Ägypten werden. Den Anlaß dafür gab ein Angriff auf das US-Spionageschiff »Liberty« in den internationalen Gewässern vor der Küste der Halbinsel Sinai. Doch das Schiff war nicht von Ägypten, sondern von israelischen Mirage-Jagdbombern und Torpedobooten angegriffen worden. Kurz bevor sie ihr Ziel erreichten, wurden die Atombomber gestoppt. Für Israel handelt es sich bei dem Angriff auf die »Liberty« bis heute um eine »tragische Verwechslung«. Der damalige Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Schlomo Gazit, spricht in dem zu Wochenbeginn wiederholten BBC-Dokumentarfilm »Death in the Water« (2003) von Christopher Mitchell von einem »dummen Fehler«. Das wird unter anderem mit der angeblichen Verwechslung mit einem deutlich kleineren ägyptischen Frachter begründet. Für die Überlebenden der »Liberty«, wie Lloyd Painter, war es »kaltblütiger Mord« und der »bestgeplante Unfall« in der Marinegeschichte.
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