Mittwoch, Juni 16, 2004

Leipziger Volkszeitung - Überraschendes Prozess-Ende gegen Skinheads

Überraschendes Ende im dritten und vorerst letzten Strafprozess gegen die Skinheads Sächsische Schweiz (SSS). Das Verfahren gegen vier der sechs Angeklagten vor der Staatsschutzkammer des Dresdner Landgerichts wurde gestern eingestellt. Ein fünfter Angeklagter sitzt nach der Verurteilung für eine Brandstiftung in Pirna bereits seit ein paar Tagen nicht mehr auf der Anklagebank. Nur das Verfahren gegen einen sechsten Beschuldigten wurde ausgesetzt und soll später fortgeführt werden. Den Anhängern der verbotenen Neonazi-Truppe wurde unter anderem Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung, schwerer Landfriedensbruch und Volksverhetzung vorgeworfen. Da die Tatzeit bereits Jahre zurückliegt und die vier Angeklagten Tino K., Dirk S., Frank S. und Sven H. damals noch Jugendliche waren, habe man das Verfahren in ihrem Interesse nun beschleunigen müssen, hieß es aus dem Gericht. Hintergrund: Die Verteidiger hatten den Prozess durch immer neue Anträge - zuletzt wegen Befangenheit und Akteneinsicht - immer weiter in die Länge gezogen. Nur Mario M. muss weiter vor Gericht, da er zur Tatzeit schon erwachsen war. siehe auch: Dresdner Neonazi-Prozess überraschend beendet

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