Donnerstag, Juni 24, 2004

VVN/BdA NRW - Der eilige Schily

Rechtsextremer Hintergrund des Anschlags von Köln-Mülheim? Bundesinnenminister Otto Schily hat sehr eilig einen rassistischen oder rechtsextremistischen Hintergrund beim Splitterbombenanschlag von Köln-Mülheim ausgeschlossen, obgleich die Polizei zunächst keine Spur und keine Erkenntnisse über den Hintergrund der Tat gehabt haben soll. Dass stattdessen in Medien und in vielen offiziösen Statements ein türkischer Bandenkrieg vermutet wurde, paßt ins offizielle Feindbild dieses Landes. Andererseits sei an München im September 1980 erinnert: Beim Oktoberfest forderte ein rechtsextremer Anschlag mit Splitterbombe 20 Todesopfer. Erinnert sei an Düsseldorf im Juli 2000: Ein Anschlag von Unbekannten mit Splitterbomben; es gab zahlreiche verletzte jüdische und russische Menschen. Und nun Köln im Juni 2004: Der Anschlag mit einer Splitterbombe (mit Nägeln); zahlreiche verletzte Türken. Immer diese Splitterbomben - aber ein Polizeisprecher sagte eiligst, eine Bombe wie in Köln habe es noch nie gegeben! Wieder wird der rechte Terror möglichst ausgeblendet. So auch beim Prozeß, der gegenwärtig in Köln gegen einen 45-jährigen Ex-Söldner und Neonaziaktivisten namens Thomas A. durchgeführt wird. Während die Staatsanwaltschaft jeden politischen Hintergrund des Dreifachmordes des Thomas A. wegleugnet, sagte dessen Verteidiger, der Mord sollte 'das Fanal für die Gründung einer nationalsozialistischen Terrorbewegung' darstellen. Hat das Fanal nun ein Echo gefunden?

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