Mittwoch, Januar 18, 2006

de.indymedia.org | Westerwald: "Kameraden verurteilt"

Vor dem Koblenzer Landgericht fand der Prozess gegen die Kameradschaft Westerwald statt. Mit mehr als 40 Mitgliedern gehörte die Kameradschaft Westerwald zu einer der grössten Neonazigruppen in Deutschland. Nach martialen Ermittlungen fielen die Urteile eher ernüchternd aus: Pressemitteilung zu den Urteilen gegen Mitglieder der Kameradschaft Westerwald Nach dem vorläufigen Ende der Prozesse gegen die Kameradschaft Westerwald wollen wir unsere Einschätzungen zum Prozess und der Lage im Westerwald zusammenfassen und folgendes feststellen: Über 40 Wohnungen in drei Bundesländern wurden im Rahmen der Ermittlungen gegen die kriminelle Vereinigung „Kameradschaft Westerwald“ durchsucht, gegen 16 Angeklagte lief der Prozess in Koblenz, lediglich 3 der Nazis bleiben auch nach dem Prozess in Haft. Der Rest wurde mit Bewährungsstrafen und Geldstrafen belegt. Erst als es in der Region nichts mehr zu vertuschen gab, erst als es nicht mehr gelang Presse und Öffentlichkeit in Unkenntnis über die Umtriebe der Nazis zu lassen kamen die Ermittlungen gegen die Nazis auf Trapp. Man verkündete Erfolg nach Erfolg, fuhr betont „harte Linie“ gegen die Nazis, letzten Endes bleibt bei alle dem ein fader Beigeschmack. Aufhänger des Showdowns war der Überfall auf ein Punkkonzert in Daaden, bei dem die Nazis Konzertbesucher angriffen und es Ihr erklärtes Ziel war die Veranstaltung gewaltsam zu beenden. Als die Nazis sich zu diesem Schritt entschlossen war die Situation im Westerwald schon längst eskaliert. Schon zwei Jahre vorher warnten Kenner der Naziszene vor den erschreckenden Ausmaßen die die Szene im Westerwald angenommen hatte. Schon lange vorher waren Nazikader aus ganz Deutschland im Westerwald zu Gast um den Nachwuchs einzuschwören, hochrangige NPD-Kader wie Udo Voigt, Sascha Wagner und der Nazi-Liedermacher Frank Rennicke waren Gast bei Veranstaltungen der Kameradschaft Westerwald.

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