Donnerstag, Januar 19, 2006
derStandard.at: Französische Staatsanwaltschaft will Prozess gegen Pinochet
Verfahren um vier verschwundene Franzosen angestrengt
Die Pariser Staatsanwaltschaft will in Frankreich einen Prozess gegen den früheren chilenischen Machthaber Augusto Pinochet anstrengen. Sie fordert wegen des Verschwindens von vier Franzosen in den 1970er Jahren ein Schwurgerichtsverfahren gegen Pinochet und 15 weitere ehemalige chilenische Militärangehörige, wie die Justizbehörden am Montagabend mitteilten. In einem Fall lautet der Vorwurf auch auf "Folter und barbarische Akte". Für einen Prozess wäre eine Auslieferung des 90-Jährigen nicht notwendig, da Strafprozesse in Frankreich auch in Abwesenheit der Angeklagten geführt werden können.
Pinochet war vergangene Woche in Chile gegen Kaution aus einem siebenwöchigen Hausarrest entlassen worden. Kurz zuvor hatte ein Berufungsgericht entschieden, dass sich der Ex-Diktator wegen der Tötung von zwei politischen Gefangenen durch die so genannte Todeskarawane verantworten muss. Gegen den früheren Diktator sind weitere Verfahren wegen Menschenrechtsverstößen sowie wegen Steuerhinterziehung, Betrugs und Urkundenfälschung anhängig.
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