Donnerstag, Januar 19, 2006
SPD und Burschenschaften: "Einfluss Alter Herren bis in den Parteivorstand" - UniSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
In der SPD gibt es Streit darüber, ob Burschenschafter der Partei angehören dürfen. Einen Antrag auf Unvereinbarkeit lehnte der Parteivorstand ab. Die Jusos halten das für einen Skandal - und sehen alte Seilschaften am Werk.
Die SPD will Mitglieder von Studentenverbindungen aus dem Dachverband Deutscher Burschenschaften nicht grundsätzlich aus der Partei ausschließen. Der SPD-Parteivorstand votierte am Montag in Mainz gegen einen solchen Unvereinbarkeitsbeschluss und revidierte damit eine Entscheidung des SPD-Bundesparteitags im November. Statt dessen soll ein Parteiausschluss jetzt im "Einzelfall geprüft" werden. Zugleich betonte SPD-Chef Matthias Platzeck jedoch, die Sozialdemokraten distanzierten sich klar "vom Dachverband der Deutschen Burschenschaften". (...) Die Juso-Hochschulgruppen halten die Vorstands-Entscheidung für einen "Skandal". "Die ablehnende Entscheidung des SPD-Parteivorstands stößt bei uns auf völliges Unverständnis", sagt Ralf Höschele, Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen. Die Jungsozialisten wittern eine direkte Einflussnahme von Burschenschaftern auf das Genossen-Gremium: "Dass sich der Parteivorstand über den Willen des Bundesparteitags hinwegsetzt, zeigt für uns, dass der Einfluss Alter Herren bis in den Parteivorstand reicht", so Höschele.
siehe auch: Weiter mit Schmiß. Rechte Burschenschaftler dürfen auch in Zukunft SPD-Mitglied bleiben. Bundesvorstand lehnte Unvereinbarkeitsbeschluß ab. Unverständnis bei Juso-Hochschulgruppen
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