Donnerstag, Januar 05, 2006
POTSDAM: Rechten droht "lebenslänglich" - Märkische Allgemeine
Prozessbeginn: Fünf Gewalttäter wegen versuchten Mordes angeklagt
Vier junge Männer und eine Frau aus der rechtsextremen Szene könnten lebenslänglich hinter Gitter kommen. Die 18- bis 21-Jährigen stehen im Verdacht, am frühen Morgen des 3. Juli 2005 zwei junge Männer überfallen und lebensgefährlich verletzt zu haben. Bei der gestrigen Verlesung der Anklageschrift zum Auftakt des Prozesses vor der Jugendstrafkammer des Landgerichts Potsdam warf die Staatsanwaltschaft den fünf Heranwachsenden versuchten Mord "aus niedrigen Beweggründen" vor. (...)
Die fünf haben laut Staatsanwalt am 3. Juli um 1.30 Uhr aus einer Straßenbahn heraus einen Linken erkannt und diesen sowie dessen Begleiter umzingelt. Sie handelten dabei als Teil einer größeren Gruppe. Eine gleichlautende Anklage gegen sechs erwachsene Rechtsextreme wird vor dem Landgericht abgetrennt verhandelt. Mit den Worten "Scheiß Zecke, wir machen dich alle!" sollen die Angeklagten ihre Opfer brutal zusammengeschlagen haben. Die 18-jährige Sandra C., die als einzige in Handschellen vorgeführt wurde, soll den Linken von hinten mit einer Bierflasche niedergeschlagen haben. Nachdem dieser zu Boden ging - "wie ursprünglich geplant" - sei er von den Rechtsradikalen mit den Füßen gegen den Kopf getreten worden, so die Anklage. Sein Begleiter soll durch eine Bierflasche Verletzungen am Hals erlitten haben. Nach dem Kommando "Abmarsch" seien die Opfer mit lebensgefährlichen Verletzungen zurückgelassen worden. "Der Tod wurde billigend in Kauf genommen", so Staatsanwalt Petersen.
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