Mittwoch, Januar 04, 2006

Rechte Volksfront auf dem Vormarsch

Neonazis: In Mecklenburg-Vorpommern stehen sie vor dem Sprung in den Landtag. Ganze Kader der 'Kameradschaften' treten neuerdings in die NPD ein. Die Rechte formiert sich. Ein Insider berichtet. Tagelang wurden im Dezember die Schlagzeilen von NPD-Parteiaustritten in Sachsen bestimmt. Unbemerkt von der Öffentlichkeit vollzieht sich in Mecklenburg-Vorpommern momentan das Gegenteil: Reihenweise treten Kader aus der Kameradschaftsszene in die Partei ein, die sie bis vor kurzem noch als "Systempartei" bekämpft haben. (...) Im Oktober 2005 David Petereit mit 13 Kameraden aus Rostock, Anfang Dezember 20 Kader um Michael Gielnik aus Ostvorpommern, Mitte Dezember etwa zehn Kameraden um Robert Rupprecht aus dem Raum Nordvorpommern. Die Partei konnte damit ihre Mitgliederzahl im vergangenen Jahr fast verdoppeln. (...) Auch traten einige Vertreter der Kameradschaften zur Wahl an wie Tino Müller aus Ueckermünde, der in seinem Wahllokal in der Oststadt 21,8 Prozent der Stimmen gewinnen konnte. Er agiert hier seit Jahren mit seiner Kameradschaft NGB und der Bürgerinitiative Schöner Wohnen in Ueckermünde. Mit dieser Initiative sammelte er im Jahr 2003 etwa 2000 Unterschriften gegen die Einrichtung eines Asylbewerberheims. Diese Anzahl entspricht ziemlich genau dem Ergebnis bei der Bundestagswahl. Es ist ihm also über Jahre gelungen, eine Stammwählerschaft aufzubauen. Michael Andrejewski konnte in Anklam die Anzahl der Stimmen für die NPD verdoppeln. Er erreichte bei der Bundestagswahl ein Ergebnis von 10,3 Prozent, was ungefähr dem Ergebnis der Kommunalwahlen entspricht, jedoch durch die höhere Wahlbeteiligung eine 100prozentige Steigerung an Wählern bedeutet.

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