Freitag, März 31, 2006
31.03.2006: Lieutenant Calleys Morde von Son My/My Lai – 35 Jahre danach (Tageszeitung junge Welt)
Heute vor 35 Jahren, am 31. März 1971, verurteilte ein US-Militärgericht in Fort Benning im US-Bundesstaat Georgia Oberleutnant William Calley zu einer lebenslangen Haftstrafe. Zur Last gelegt wurde dem Offizier die Ermordung von wehrlosen südvietnamesischen Zivilisten, die drei Jahre zuvor unter den Salven auch aus seinem M-16-Gewehr verblutet waren.
Die Attacke in der Provinz Quang Ngai, zu der die C-Kompanie des ersten Bataillons der 11. US-Brigade am Morgen des 16. März 1968 befohlen worden war, galt einem vermuteten Stützpunkt von Kämpfern der südvietnamesischen Befreiungsfront FNL in dem kleinen Ort Son My. Das Dorf gehörte zur Großgemeinde My Lai in der Nähe des 17. Breitengrades, der völkerrechtsverbindlich die Demokratische Republik (DRV) im Norden von dem in Saigon herrschenden südvietnamesischen Regime trennte. Zu dessen Machterhalt hatten die USA in den sechziger Jahren mehr und mehr Soldaten nach Südostasien geschickt; 1968 führten 500 000 GIs in Sachen »freedom and democracy« einen erbarmungslosen Krieg gegen die einheimische Widerstandsbewegung wie gegen die natürlichen Verbündeten der FNL im Norden.
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