Donnerstag, März 23, 2006

taz 23.3.06 Ein "Schöngeist" auf Stimmenfang

taz 23.3.06 Ein "Schöngeist" auf Stimmenfang: "Ein 'Schöngeist' auf Stimmenfang Ingmar Knop will die DVU wieder in den Landtag von Sachsen-Anhalt führen - und das Image der Rechtsradikalen aufpolieren. Die völkische Partei war nach ihrem sensationellen zweistelligen Wahlergebnis vor acht Jahren schnell auseinander gebröselt" (...) Knop ist der einzig präsente und präsentable Kopf der Deutschen Volksunion in Sachsen-Anhalt. Durch seine Intellektuellenbrille schaut er von einem Wahlplakat in die visionäre Ferne, ein Novum im sonst nur auf markige Sprüche setzenden DVU-Wahlkampf. Die Zukunft möchte Knop "für alle Menschen lebenswert und nachhaltig mitgestalten". Politik will er durch Wertorientierung von Pragmatismus und "Faszinationslosigkeit" befreien. Und: Der Weg zur Selbstbefreiung der Nation führe über das von äußerer Bevormundung befreite "völkische Ich". (...) Die angeblich so schlagkräftige neue Mannschaft ist indessen nur im Internet zu sehen. Wahlveranstaltungen gibt es nicht. Der MDR und die Magdeburger Volksstimme gingen den Spuren der anderen drei Spitzenkandidaten nach und fanden heraus, dass sich Oberstudienrat Waldemar Stanko und Glasermeister Frank Rabach nur zeitweise von Dortmund und Berlin umgemeldet haben. Ihre angeblichen Wohnsitze wirken verwaist. Sie seien halt beim Plakatkleben und bei Gesprächen mit Wählern, heißt es in Knops Büro. Auf Platz vier der DVU-Landesliste kandidiert gemäß Parteienabsprache der NPD-Landesvorsitzende Andreas Karl, ein "Bürger des Deutschen Reiches", gegen den die Staatsanwaltschaft Halle wegen Verstoßes gegen das Insolvenzrecht ermittelt.

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