Mittwoch, März 22, 2006
Rechtsrock auf Schulhöfen | Panorama | Deutsche Welle | 21.03.2006
Rechtsextremisten versuchen auf Schulhöfen in Deutschland, junge Menschen mit Musik für sich zu begeistern. Die Umworbenen werden immer jünger. Doch es gibt Gegenwind.
Mit der Verteilung von Rechtsrock-CDs wollen Neonazi-Kreise ihre Ideologie an Schülerinnen und Schüler in Deutschland weitergeben. Das "Projekt Schulhof" ist nicht die erste gezielte Aktivität der rechten Szene an Schulen in Deutschland - es ist aber erstmalig, dass Neonazis systematisch die Attraktivität von Musik betonen. Gefährlich daran ist vor allem, dass eine kostenlose CD bei Jugendlichen ankommt. So kann die Musik mit ihren rassistischen Texten für Jugendliche zur "Einstiegsdroge" in die rechte Szene werden, meint der Verfassungsschutz. (...) So kann die aggressive Musikhetze für anfällige Jugendliche zur Einstiegsdroge in die rechte Szene werden. In der Szene ist der Hang zur Gewalt besonders ausgeprägt. Rechtsextremistisch geprägte Skinheads propagieren diffuse Feindbilder gegen Minderheiten wie Ausländer, Asylbewerber, Linke, Homosexuelle oder Obdachlose. Angeheizt durch Alkoholexzesse kommt es bereits bei jungen Schülern immer wieder zu spontanen Übergriffen. "Das geht schon mit zehn, elf, zwölf Jahren los," berichtet der Schulpsychologe Sascha Bade: "Es läuft so, dass Schüler aus der elften Klasse kleinere aus der fünften oder sechsten Klasse mit reinziehen und dass die sich zu Gruppen zwischen 15 und 20 Personen zusammenschließen und dann gezielt ausländische Schüler fertig machen - verbal oder auch handgreiflich."
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