Montag, März 20, 2006

OBERHAVEL: "Nicht unbedingt öffentlich" - Märkische Allgemeine - Zeitung für das Land Brandenburg

In Oberhavel hat es in den vergangenen Jahren keine schwersten Körperverletzungen mit einem rechtsextremen Hintergrund gegeben. Die Gedenkstätten blieben von Anschlägen verschont. Kein Grund zur Sorglosigkeit, sagen Ralph Gabriel und Reiner Tietz vom Forum gegen Rassismus und rechte Gewalt. Mit ihnen sprach Frauke Herweg über die Strukturen der rechten Szene. Der brandenburgische Verfassungsschutz hat im vergangenen Jahr weniger rechtsextreme Gewalttaten gezählt als im Jahr zuvor. Wie sieht es in Oberhavel aus? Gabriel: Nimmt man die Daten der Polizei, so ist die Zahl der Gewaltdelikte gleich geblieben. 2004 und 2005 gab es jeweils acht Gewalttaten mit rechtsextremem Hintergrund. Die Dunkelziffer ist sicherlich höher. Wie ist die rechte Szene organisiert? Gabriel: Es gibt keine festen Strukturen. Es ist jedoch bekannt, dass die NPD gute Verbindungen mit Jugendlichen hält, die sich selbst als politisch aktiv bezeichnen. Die NPD bietet Schulungsabende an - in Hennigsdorf etwa oder auch in Velten. In einigen Klassen versuchen diese Jugendlichen, eine Meinungsführerschaft zu bekommen. Das hören wir von Sozialarbeitern. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass diese Szene nicht unbedingt öffentlich zu Tage tritt. Man trifft sich eher zu Hause oder in der Kneipe. Und das auch nur in bestimmten Wohnvierteln. Hennigsdorf und Velten bilden da traditionell einen Schwerpunkt, in Oranienburg sind die Kontakte eher lose.

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