Dienstag, Juni 01, 2004
Die Zeit - Antreten zum Fahnenappell
Japan sucht neues Selbstbewusstsein – und fällt zurück in alten Nationalismus
Das Urteil wurde mit beträchtlicher Autorität vorgetragen. Kein Geringerer als Shuichi Kato, Japans großer liberaler Vordenker, sieht sein Land auf einem Weg zurück in die dreißiger Jahre – die Zeit des japanischen Faschismus. Eine Opposition existiere praktisch nicht mehr, warnt der 84-jährige Kato, die Macht konzentriere sich in „Zirkeln, die von der Öffentlichkeit als unangreifbar betrachtet werden“. Das Land werde „nach innen immer diktatorischer und droht nach außen zunehmend mit Militärgewalt“. Ein anderer Prominenter springt Kato bei. Yutaka Kawashima, bis 2001 Japans Vizeaußenminister und ein hoch angesehener Diplomat, kritisiert den „Trend zu einem grollenden Nationalismus“ in Japan, der „desaströse Folgen für die Außenpolitik“ haben könne.
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