Samstag, März 11, 2006

derStandard.at: Berlusconis "Schwarzer Freitag": Anklage und Ministerrücktritt

Staatsanwaltschaft beantragt Prozess - Gesundheitsminister Storace legt Amt nieder Genau ein Monat vor den Parlamentswahlen am 9. uns 10. April hat der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi heute einen "Schwarzen Freitag" erlebt. Wenige Stunden nachdem die Mailänder Staatsanwaltschaft die Eröffnung eines Prozesses gegen ihn wegen Korruption beantragte, musste Berlusconi einen weiteren harten Brocken einstecken: Gesundheitsminister Francesco Storace musste die Konsequenzen eines Skandals um mutmaßliche politische Spionage ziehen und das Handtuch werfen. Er ist der zweite Minister des Kabinetts Berlusconi, der binnen zwei Wochen das Handtuch werfen musste. Italienischen Medienberichten zufolge sollen Mitarbeiter Storaces versucht haben, die Politiker Alessandra Mussolini und Piero Marazzo auszuspionieren. Beide waren im April 2005 bei der Wahl zur Präsidentschaft der Hauptstadtregion Latium gegen Storace angetreten. Am Mittwoch wurden 16 Verdächtige in Untersuchungshaft genommen. Darunter waren elf Privatdetektive, zwei Beamte der Finanzpolizei und zwei Angestellte des Mobilfunkunternehmens Tim. Storace räumte am Donnerstag ein, er habe die Dienste von Privatdetektiven in Anspruch genommen - allerdings nur, weil er befürchtet habe, selber Opfer von Spionageakten zu sein.

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