Donnerstag, September 29, 2005

Oberpfalznetz: Rechts-Streit um Jugendzentrum

Nazi-Festival nach Vertragsabschluss abgeblasen: Organisator will Schadensersatz Ihre Homepage nennen sie - auf gut Deutsch - "Heimseite". Wenn die sich öffnet, erscheinen das Bild eines HJ-Jungen mit Blechtrommel, das Foto einer Horde von Glatzenträgern und darüber dicke Lettern: "Wir bekennen uns". Wozu? Zu "Liedern, die wir für Deutschland schrieben" beispielsweise. Die tragen so schöne Titel wie "Unser Deutschland", "Eiserner Stolz" und "Lügenkrieg". Und die Band (Musikkapelle), die nennt sich "Frontalkraft". Hätte Florian Graf diesen Namen vernommen, bei dem hauptamtlichen Mitarbeiter des Jugendzentrums hätten alle Alarmglocken geschrillt. Tatsächlich aber bekennen sich Skin-Rocker und ihre Hintermänner offenbar nicht immer zu ihrer rechten Gesinnung. So auch nicht Anfang des Jahres, als es darum ging, den JuZ-Saal für ein Festival zu buchen. Wie Graf später beteuerte, sprach Patrick Sch., der Organisator des Konzerts, lediglich von drei "Heavy-Metal-Bands", die im Februar auftreten wollten. Fein. Der Vertrag dazu war fix unterzeichnet. Wenig später erfuhren die JuZ-Verantwortlichen allerdings, wer da wirklich Einlass begehrte: neben "Frontalkraft" auch die Combos "Blutstahl" (Motto: "Wir sind gekommen um Euch totzurocken") und "Confident Of Victory" (dt.: "Siegessicher").

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