Samstag, März 18, 2006
de.indymedia.org | Mailand: gespenstische Parade
Am Donnerstag Abend veranstaltete der Händlerverband "Unione dei commercianti" in Mailand einen Fackelmarsch gegen "Autonome Gewalt". Berlusconi tauchte freudig in die Menge, sowieso dabei waren natürlich auch AN-Chef Gianfranco Fini, jede Menge Jung- und Altfaschisten, erzreaktionäre Reformisten wie Letizia Moratti und der Verband der italienischen Polizisten. Vorwand für den Fackelmarsch waren die Ereignisse vom Samstag Nachmittag. Drei Stunden vor einem Aufmarsch der rechtsextremen "Fiamme tricolori" war es in einer mailändischen Einkaufsstraße unweit vom späteren Treffpunkt der Faschisten zu Auseinandersetzungen gekommen. Drei- bis vierhundert Antifaschisten hatten sich getroffen, um gegen den Aufmarsch der Faschisten zu demonstrieren. Die Initiative und vor allem die militanten Aktionen, die gegen Mittag in der besagten Einkaufsstraße den Beginn einer folgenschweren Dynamik markierten, wurden sofort medial hochgeputscht und von den Wahlkampfkontrahenten aufs Rabiateste politisch ausgeschlachtet. Das legte am Donnerstag Abend das Gesicht eines Italiens frei, das laut Umfragen zur Wählerstimmung nur wenige Punkte hinter das Mittelinks Bündnis von Romano Prodi liegt. Letzterer war angesichts des unverschämt auftrumpfenden Auftretens der Rechten auf dem Fackelmarsch gezwungen, zusammen mit seinen Bündnispartnern auf die (sehr umstrittene) zuvor angekündigte Teilnahme zu verzichten. Um seinen Rückzug zu begründen, wies Prodi ausdrücklich auf das Klima hin, auf das die Rechten offenbar setzen wollten, das nicht zuletzt Transparenten und Plakaten abzulesen war, die massenhaft entlang der Strecke plaziert worden waren. Prodi bezeichnete es als "Falle".
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